Pressemitteilung

Update – 27.05.2021

Unsere Pressemitteilung

Zusätzlich zu den in der Presse veröffentlichten Informationen stellen wir hier nochmals unsere offizielle Pressemitteilung zur Verfügung:

Dachau, den 27.05.2021

„Neustart gelungen“
Insolvenzverfahren des Montessori Kinderhauses wird aufgehoben

Nach einer Rückforderung von über 500.000 EUR an Fördergeldern des Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes ging das Kinderhaus Ende Oktober letzten Jahres gezwungenermaßen in die Planinsolvenz. Der Vorwurf: Die Einrichtung habe, nach eingehender Prüfung durch das Landratsamt Dachau Auflagen des Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes in der Vergangenheit im Zeitraum 2013-2016 nicht erfüllt.

Alle Bemühungen des Montessori-Vorstands, mit dem Landrat, der Stadt Dachau und den Gemeinden Bergkirchen und Karlsfeld eine einvernehmliche Lösung außerhalb eines Rechtsstreits oder Insolvenzverfahrens zu finden, waren im Sande verlaufen. Da der von hauptsächlich Eltern getragene Verein, dieser horrenden Summe nicht nachgehen konnte, blieb also nur noch der Insolvenzantrag. Wichtig dabei war, dass das tägliche Kinderhausgeschehen bestehen bleibt und Erzieherinnen und Pflegerinnen nach wie vor Ihre Gehälter beziehen.

Nach einem monatelangem, beispiellosen Engagements das Vorstands des Vereins und einer sehr sauberen und fairen Abwicklung seitens der betreuenden Anwaltskanzlei und des Insolvenzverwalters wurde nun am 30.4.2021 das Insolvenzverfahren, in der Rekordzeit von 6 Monaten, rechtskräfig beim Amtsgericht München aufgehoben. Die Erleichterung und Freude bei allen Angehörigen des Kinderhauses ist verständlicherweise grenzenlos. Nun kann das Kinderhaus schuldenfrei in die Zukunft blicken – mit einer Einrichtung, die den Montessori Leitfaden auch weiterhin bewahrt wird, mit einem starken Verein und engagierten Vereinsmitgliedern.

Kontaktdaten
Julia Romeiß
Telefon 0179 / 97 26 988
E-Mail [email protected]
Internet www.Montessori-Kinderhaus-Dachau.de

Download : MOKIDA_Pressemitteilung_27-05-2021.pdf

 

Aktuelle Berichte aus der Presse:

Süddeutsche Zeitung Online: „Montessori-Kinderhaus gerettet“
(Presseartikel: Quelle Süddeutsche Zeitung Online / www.sueddeutsche.de – 31.05.2021)

Merkur Online: „Planinsolvenz für Dachauer Montessori-Verein in Rekordzeit beendet“
(Presseartikel: Quelle Merkur Online / www.merkur.de – 28.05.2021)

 


  
30.10.2020

Unsere Pressemitteilung

Zusätzlich zu den in der Presse veröffentlichten Informationen stellen wir hier nochmals unsere offizielle Pressemitteilung zur Verfügung:

Dachau, den 30.10.2020

„Wir machen weiter“
– bewegte Zeiten im Montessori Kinderhaus Dachau

Seit der Mitgliederversammlung des Montessori Kinderhauses am vergangenen Freitagabend im Ludwig-Thoma-Haus steht es fest, das Montessori Kinderhaus Dachau geht in die Planinsolvenz. Der Schock steckt noch tief in den Gliedern von allen Beteiligten.

Der Freistaat Bayern verlangt über das Landratsamt, die Stadt Dachau und weitere Fremdgemeinden für den Zeitraum 2013-2016 die unglaubliche Summe von mehr als 500.000 EUR für eine bereits erbrachte pädagogische Leistung an den Kindern zurück. Jahrelang wurden pädagogisches Personal und der Betreuungsschlüssel telefonisch mit dem Landratsamt Dachau stets abgeklärt und abgesegnet, um die Bedingungen des Förderanspruchs nach dem BayKiBiG (Bayerisches Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz) zu erfüllen. Eine turnusmäßige Überprüfungen der Fördermittelzuwendungen durch den Freistaat Bayern hat in Einzelfällen ergeben, dass der Fördermittelanspruch im Falle des Montessori Kinderhauses in der Vergangenheit in einigen Fällen dennoch nicht erfüllt war.
Die vom Vorstand und der Hausleitung gewissenhaft dokumentierten und mit eidesstattlichen Versicherungen belegten telefonischen Abstimmungen mit der Stadt Dachau wurden im Nachhinein nicht mehr anerkannt, argumentativ wurde das Schriftformerfordernis vorgebracht. Die Stadt Dachau hätte im Nachgang die Möglichkeit gehabt, diese Dokumentation zu akzeptieren und die Einrichtung damit zu entlasten. Aber auch nach vielen Gesprächen und ausführlichen Briefwechseln blieb es bei der horrenden Rückforderung.

Auch andere Szenarien wie gegen den Rückforderungsbescheid vor Gericht zu klagen, standen im Raum. Doch es bliebe höchst unsicher, wie so ein langwieriger Prozess ausgehen würde. Hinzu kämen vergleichsweise hohe Gerichts- und Rechtsanwaltskosten. Dem Vorstand des Montessori Kinderhauses ging es vor allem darum, den Fortbestand, die Aufrechterhaltung des Betriebes und die bestmögliche Betreuung langfristig sicherzustellen. Alle Bemühungen des Vorstands, mit dem Landratsamt, der Stadt Dachau und den betroffenen Fremdgemeinden eine einvernehmliche Lösung außerhalb eines Rechtstreits oder Insolvenzverfahrens zu finden, hatten leider keinen Erfolg.

Da der Verein eine Forderung mit dieser immensen Summe nicht bedienen kann, bleibt also nur die Planinsolvenz. So kann das Sanierungskonzept des Kinderhauses besser und leichter durchgesetzt werden. Der Kinderhausbetrieb wird uneingeschränkt fortgeführt. Ein sicheres Angestelltenverhältnis ist gewährleistet: alle Gehaltszahlungen für Erzieherinnen, Pflegerinnen und Praktikant*innen während des gesamten Verfahrens werden erbracht, es kommt zu keinen Gehaltsausfällen. Die Vorstände bleiben im Amt. Der Fortbestand des Kinderhauses bleibt gewährt, für die Kinder gibt es keine spürbaren Auswirkungen und das Allerwichtigste: Das Wohl der kleinen Menschen steht nach wie vor im Mittelpunkt.

Nicht nur das Montessori Kinderhaus Dachau musste diese bittere Erfahrung von Rückforderungen bereits freigegebener Fördergelder machen. Zahlreiche andere Einrichtungen im Landkreis und im Freistaat, wie zum Beispiel in Poing und Pöcking sind betroffen.

Die alternativen Lösungen der Städte und Gemeinden klingen gegenüber den privaten Trägern oft sehr ähnlich. Stets wird angeboten, dass die Kindereinrichtungen in städtische Leitungen übergehen. Das hätte im Falle des Kinderhauses in Dachau sicherlich das Aus für das langjährig erprobte und überaus geschätzte Montessori-Konzept geheißen. Doch der Verein mit seinen Mitgliedern und Pädagoginnen, dem Elternbeirat und dem Vorstand stehen Seite an Seite. Die liebevolle Kinderhausleitung und die hervorragende Erziehungsarbeit, die im Kinderhaus geleistet werden, halten die Gemeinschaft fest zusammen. Dieses wird zum Beispiel durch eine sehr geringe Personalfluktuation deutlich.

Es geht weiter und das Kinderhaus blickt nach Abschluss der Planinsolvenz im ersten Halbjahr 2021 bestens gerüstet in eine gemeinsame, schuldenfreie Zukunft. Im Januar 2021 wird es – wie jedes Jahr – den beliebten Infotag für das kommende Kindergartenjahr 2021/22 geben. Wenn Corona keinen Strich durch die Rechnung macht, aber das ist ein anderes Thema, mit dem sich Eltern, Kinder und Erzieherinnen gerade verantwortungsvoll auseinandersetzen müssen.

Montessori Kinderhaus Dachau e.V.

Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an: [email protected]

www.Montessori-Kinderhaus-Dachau.de

Download : MOKIDA_Pressemitteilung_30-10-2020.pdf

Rückfragen zum Sachverhalt bitte schriftlich an: [email protected]

 

Aktuelle Berichte aus der Presse:


(Presseartikel: Quelle Dachauer Nachrichten – 03.11.2020)

(Presseartikel: Quelle Dachauer Nachrichten – 04.11.2020)

Süddeutsche Zeitung Online: „Montessori-Kinderhaus in Not“
(Presseartikel: Quelle Süddeutsche Zeitung Online / www.sueddeutsche.de – 12.11.2020)